Praslin – Die Trauminsel

Praslin – Die Trauminsel

Praslin – Die Trauminsel

Wir sind ganz früh morgens aufgebrochen, um von Mahé nach Praslin zu kommen. Gebucht hatten wir den Flug, mit Air Seychelles, da ich Bedenken hatte, dass ich die einstündige Überfahrt, mit der Fähre „Cat Cocos“ nicht überstehe. Der Indische Ozean ist gnadenlos und hatte wahnsinnig hohe Wellen. Vor allen Dingen im September. Also sind wir geflogen und ich bin froh, dass wir uns dazu entschieden haben, denn die Aussicht war atemberaubend. Eine kleine Propellermaschine brachte uns, auf dem 15 minütigen Flug, rüber nach Praslin.

Die Insel Praslin zählt, neben Mahè und La Digue, zu den drei Hauptinseln der Seychellen. Sie ist mit 5×12 km die zweitgrößte Insel und das gilt nicht nur für die Fläche, sondern auch für die Anzahl an Einwohnern und Unterkünften. Im Vergleich zu allen Inseln der Seychellen ist sie allerdings die drittgrößte, denn Silhouette ist nochmal etwas größer.

Warum Praslin?

Wir waren leider nur einen Tag auf Praslin, aber diese wunderschöne Insel hat uns verzaubert. Eines vorweg: Nimm‘ Dir mehr Zeit, für die Insel. Ein einziger Tag wird ihr einfach nicht gerecht. Wir hatten es zeitlich in diese Reise nicht mit eingeplant und haben uns spontan entschieden, die Insel zu besuchen. Gott sei Dank!

Urlauber kommen hierher, vor allem wegen der traumhaften Strände, denn auf der Insel gibt es zwei der schönsten Strände der Seychellen und weltweit, die Anse Georgette und Anse Lazio. Hier wächst außerdem die legendäre Coco de Mer Palme, die die größte Nuss der Welt hat und es damit sogar schon in’s Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat. Sie wächst im Inselinneren, im uralten Dschungel Vallée de Mai, welcher zum UNESCO Weltnaturerbe gehört, im Fond Ferdinand Nature Reserve. Hier leben außerdem einige seltene, bekannte Vogelarten, wie zum Beispiel der Rabenpapagei oder der Dickschnabel-Fluchtvogel.

 

Tipps und Ausflugsziele, wenn Du wirklich nur einen Tag hier bist

 

1.  Anse Lazio

Die Anse Lazio ist einer der schönsten Strände der Welt und der Seychellen sowieso. Regelmäßig wird sie in die Top 10 gewählt.

Mit ihrem Puderzuckersand und den vielen Palmen und Granitfelsen ist die Anse Lazio ein absolutes Postkartenmotiv, längst aber natürlich kein Geheimtipp mehr. Als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Seychellen ist sie daher gut besucht, ein Besuch lohnt sich aber definitiv!

Die Anreise kann per Auto, Taxi oder Bus erfolgen. Wer mit dem Bus kommen möchte, fährt mit diesem in Richtung Zimbabwe bis kurz vor die Endhaltestelle, wo vermutlich weitere Touristen aussteigen. Es folgt ein etwa 20-minütiger Fußmarsch. Da wir ganz spontan auf die insel kamen, per Flieger von Mahé, stolperten wir erstmal aus dem Flughafen heraus und überlegten, was wir tun. Wir liefen ein bisschen herum und wurden dann von Selbie, einem Taxifahrer angesprochen. Naja Taxifahrer. Selbie war etwa 2 Meter groß und mindestens genauso breit. Er bot uns an, uns die Insel zu zeigen und den ganzen Tag  mit uns zu verbringen. okay, wieso nicht. „Aber erst müssen wir die Dame nach Hause bringen“. Welche Dame? Oh, hinter dem liebevollen „Fleischberg“ saß eine ältere Dame, mit ihren Einkäufen. Wir sprangen also rein in’s Auto und nachdem wir die Dame, samt frischer Lebensmittel zu Hause abgesetzt haben, brachte er uns direkt zum 1. Punkt des Tages. Die Anse Lazio. Da wir bereits mit Sonnenaufgang auf Praslin ankamen, hatten wir den Strand für uns ganz alleine. Magisch wirkte er auf uns. Ein paar exotische Vogelgeräusche und sich sanft brechende, kleine Wellen. Wirklich traumhaft. In der ruhigen Morgenstimmung, konnte ich den Charme der Insel aufsaugen und genießen.

2. Anse Georgette

Die Anse Georgette ist ein weiterer Traumstrand. Sie alleine ist ein Grund Praslin zu besuchen! Kein Wunder, denn die kleine Bucht im Norden der Insel zählt zu den schönsten Stränden der Seychellen und auch weltweit. Ein Besuch gestaltet sich allerdings etwas schwierig und manchmal schweißtreibend, da sie nicht frei zugänglich ist. Man muss das Gelände und den Golfplatz des Lémuria Resorts überqueren. Das Eingangstor wird dort ganz genau bewacht und wer sich vorher nicht telefonisch anmeldet, wird zu 99% nicht rein gelassen. Eine Anmeldung funktioniert am besten über die Unterkunft.

Übrigens sind alle Strände der Seychellen öffentlich und kostenlos. Jeder von ihnen muss frei zugänglich sein, auch wenn das einige leider immer noch nicht beachten.

3. Anse Volbert

Die Anse Volbert ist für Praslin das, was der Beau Vallon für Mahé ist. Es wäre übertrieben zu sagen, dass es sich um eine Einkaufsmeile für Touristen handelt, aber der Strand ist lang, es gibt einige Shops, Unterkünfte, Restaurants, Cafés und Bars. Ein guter Ort, wenn Du Urlaub ohne Auto auf Eine touristische Einkaufsmeile hört sich jetzt vielleicht doof an, wäre auch übertrieben, aber der Strand ist mindestens genauso lang und es gibt dort einige Unterkünfte, Shops, Restaurants, Bars und Cafés, die alle fußläufig zu erreichen sind. ein guter Ort also, wenn Du ohne Auto Urlaub auf Praslin machst.

Der Strand ist sehr lang und der Einstieg ins Meer sanft, sodass sie sich auch für Kinder eignet. Der Sand ist besonders pudrig weich. Bei Ebbe ist auch hier, wie oft auf den Seychellen, das Wasser sehr flach und eignet sich dann nicht zum Schwimmen.

 

4. Praslin mit dem Bus entdecken

Auf Praslin ist ein Mietwagen oder ein Taxifahrer nicht unbedingt notwendig. Klar ist man damit flexibler, aber die Insel lässt sich auch super mit dem Bus erkunden. Der Bus fährt fast einmal um sie herum und einmal quer hindurch. Bei einer Länge von 12 km ist das immer noch überschaubar.

Das ist manchmal sehr abenteuerlich und wer auf den Seychellen schon mal Bus gefahren ist, der weiß was ich meine. Entweder ist der Bus uralt und fällt fast auseinander, total überfüllt oder der Busfahrer fährt wie ein Formel 1 Rennfahrer. Spaß macht es aber so oder so, weil man sich so unter die Einheimischen mischt, die einem auch übrigens gerne den Weg weisen. Wer also mal nicht weiß wie er wo hinkommt, einfach nachfragen.

Auf Praslin sind übrigens alle Sehenswürdigkeiten mit dem Bus erreichbar und das ist mit 7 Rupees (etwas mehr als 30 Cent) pro Strecke auch noch sehr günstig.

5. Kreolisch essen in einem Take Away

Wer auf den Seychellen Urlaub macht, sollte unbedingt so oft wie möglich die kreolische Küche probieren. Und das geht am besten in einem typisch kreolischen Take Away. Auf Mahé muss man sie eher suchen muss, auf Praslin und La Digue gibt es sie an vielen Ecken. 3 bis 5 Euro kostet eine Box (mittlerweile wurden die Plastikvarianten gesetzlich gegen recyclebare Varianten ausgetauscht) mit verschiedenen Gerichten, darunter diverse Currys (auch vegetarisch), Fisch, Oktopus, Huhn und Rind mit verschiedenen Chutneys, Reis und Salaten serviert. Der Fisch kommt hier fangfrisch direkt aus dem Meer und landet ohne Umwege (oft sogar am gleichen Tag) auf dem Teller.

Take Away Tipp für Praslin:

  • Coco Rouge Take Away: Baie Sainte Anne (9 bis 14.30 / 18.30 bis 22 Uhr)
  • Breeze Take Away: Grand Anse (11.30 bis 14.30 / 18.30 bis 21.30 Uhr)

6. Nimm Dir einen Guide und entdecke die Insel

Wer einen Blick in das Inselleben werfen möchte und so richtig in das einheimische Leben eintauchen möchte, der sollte die Insel mit einem Guide erkunden. Dieser erzählt nicht nur von Kultur, Land & Leuten, sondern kennt sich auch am besten auf der Insel aus. 

Wir hatten unseren spontanen Guide, Selbie, aber nach einigen Recherchen, haben wir zwei herausgefunden, mit denen Du einen tollen Tag erleben kannst

1. Der Schweizer Mario Gisiger von Edelweiss Tours ist ein echt lieber und lustiger Typ. Er lebt seit über 20 Jahren auf Praslin und kennt die Insel in und auswendig. Mario bietet private, deutschsprachige Touren mit dem Auto für bis zu 4 Personen an. An einem ganzen Tag zeigt er seine Lieblingsspots, wie die Anse Georgette oder die Anse Lazio, den Fond Ferdinand Park und vieles mehr und dazwischen geht’s mit ihm in einen typisch kreolischen Take Away. Wer mit Mario auf Tour möchte, sollte so früh wie möglich buchen. Er ist meistens weit im Voraus ausgebucht, hat aber hin und wieder auch kurzfristig Verfügbarkeiten. Nachfragen lohnt sich also so oder so!

  • Kontakt: seymario@gmail.com oder +248 2515739
  • Ab 190 Euro für zwei Personen (private Tour inklusive Abholung & Rückfahrt)

2. Der Seychellois Nadim Camille ist auf Praslin geboren und ebenfalls ein Guide. Er kennt die Kultur der Seychellen als Einheimischer wie kein anderer und plaudert gerne aus dem Nähkästchen. Er bietet verschiedene individuelle Touren mit dem Auto oder zu Fuß (z.B. Wanderungen) auf Praslin und auch Gruppenausflüge nach La Digue an.

  • Mobil: +248 2525478, E-Mail: nadimcamille@gmail.com
  • Ab 55 Euro pro Person und Tag (private Touren auf Anfrage möglich)

 

7. Schaue Dir die Coco der Mer an

Die Coco de Mer Palme ist eine endemische Palme, sie wächst also nur auf den Seychellen und zwar in ihrer natürlichen Umgebung nur auf Praslin und Curieuse. Die Coco de Mer hat den größten Samen der Welt und sie steht damit im Guinessbuch der Rekorde. Er ähnelt einem Frauenpopo. Wer sich ein Exemplar kaufen möchte, muss dafür mehrere hundert Euro hinblättern und ein Zertifikat mit sich führen, da sie so streng geschützt sind. Die Coco de Mer ist eine dieser Mythen der Seychellen. Es ist bis heute noch nicht geklärt wie sie sich eigentlich vermehren und paaren.

Die Coco de Mer kannst du bereits im Inselinneren von der Straße aus sehen, allerdings bietet sich ein Besuch des Vallée de Mai oder Fond Ferdinand Parks an:

Wusstest du, dass einige Teile im Vallée de Mai noch aus Zeiten des Urkontinents Gondwana stammen sollen? Für uns war der Besuch atemberaubend und es ist einfach magisch dort. Es hat leicht geregnet, als wir durch den Dschungel liefen und das leise Rasseln des Regens, auf den großen Blättern, ist ein Geräusch, welches ich nie vergessen werde. Auch hier haben wir erst eine kleine Führung gemacht, um uns alles genau erklären zu lassen und sind dann noch eine Weile einfach geschlendert. 

 Am späten Nachmittag sind wir dann mit der Fähre nach La Digue gefahren und haben dort den Sonnenuntergang am Anse Source D’Argent genossen.

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